Die Insel Hiddensee – ein schmales Eiland mitten in der Ostsee – ist der größten deutschen Insel Rügen westlich von der Natur als Wellenbrecher von Nord nach Süd vorgelagert. Sie ist klein – gerade mal 16,5 km lang und teilweise nur wenige 100m breit. Doch ihre Schönheit bezaubert die Menschen. Im Norden prägt das bewaldete Hochland mit der höchsten Erhebung von 75m über NN mit steilen Klippen und dem Leuchtturm die Insel – im Süden fällt das Land flach ab und bietet eine seltene Dünen- und Heidelandschaft.
Hiddensee ist nur mit dem Schiff erreichbar und nahezu autofrei – vielleicht empfindet mancher deshalb einiges so völlig anders. Trotz hoher Besucherzahlen ist sie eine Insel für Naturliebhaber geblieben.

  • insel_DSC_0374
  • insel_DSC_0319
  • insel_DSC_0317
  • insel_234-DSC_0354
  • insel_228-P1030995
  • Blick vom Hochland nach Rügen
  • insel_historisch_baden_Mann
  • insel_Schwalben_gross
  • insel_097-DSC_0298

Die unverwechselbare vielseitige Landschaft, die sich auf kleinstem Raum dramatisch ändert, mit einer riesigen Artenvielfalt von Flora und Fauna, ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.
Zum Beispiel ist die Insel eine Station der Zugvögel und als solche für Ornithologen sehr interessant.
In den Urlaubs- und Ferienmonaten Juli und August kommen verständlicherweise die meisten Urlauber auf die Insel – mit dem Ziel, Strand und Ostsee zu genießen. Die anderen Monate des Jahres sind ein Tipp für Liebhaber der absoluten Ruhe. Die Heilwirkung des Ostseeklimas mit seiner jodhaltigen und staubfreien Luft in landschaftlich herrlicher Umgebung fördert das Wohlbefinden. Voraussetzung für unbeschwerten Genuss in dieser Zeit, ist das Vorhandensein von windundurchlässiger Kleidung und festem Schuhzeug.
Statistisch gesichert steht fest, dass Hiddensee zu den sonnenreichsten Flecken Deutschlands gehört – mit 1800 bis 1900 Stunden Sonne pro Jahr. Während über dem Festland oft mächtige Regenwolken stehen, bleibt es über dem relativ kühlen Ostseewasser sonnig und trocken – „Inselwetter“ eben!

Schon in den 20er Jahren galt die Insel als Urlaubs-Geheimtipp – insbesondere für Intellektuelle, Künstler und Boheme.
Aus den alten Gästebüchern der Hotels sind Namen wie Albert Einstein, Heinrich George, Thomas Mann, Asta Nielsen, Joachim Ringelnatz, Max Reinhard, Gret Palucca und viele mehr zu entnehmen. Gerhart Hauptmann kaufte sich – nachdem er viele Jahre mehrere Wochen auf Hiddensee weilte – 1930 in Kloster das Haus Seedorn, in dem er von 1931 bis 1943 die Sommermonate verbrachte und das heute als Gedenkstätte genutzt wird. Der Dichter wurde auf dem Inselfriedhof in Kloster 1946 beigesetzt.

Die Zahl der Besucher, die ab 1870 langsam aber stetig zunahm, brachte um die Jahrhundertwende (1900!) den wirklichen Aufschwung. Zur weiteren Entwicklung war eine gute Verbindung zum Festland erforderlich. 1919 wurde auf Hiddensee eine eigene Genossenschaftsreederei gegründet, um mit Dampfschiffen eine zuverlässige Verbindung nach Stralsund herzustellen. 1969 wurde das letzte Dampfschiff, die „Swanti“ außer Dienst gestellt. Heute werden die 3 Häfen Neuendorf, Vitte und Kloster von Fahrgastschiffen oder Wassertaxen der „Weißen Flotte“ angelaufen.
Wird ein Gast abgeholt oder gebracht, heißt es trotzdem noch: „…wir gehen zum Dampfer….“!

Die ca. 1100 festen Bewohner der Insel leben in 4 Ortschaften.

Grieben
54° 36,0′N
13° 07,2′E
Die nördlichste und zugleich kleinste und älteste Ortschaft auf Hiddensee ist Grieben. Der Name leitet sich vom slawischen „Grib“ = Pilz ab. Grieben kuschelt sich in idyllischer Lage mit seinen wenigen Häusern ans Hochland unterhalb des Leuchtturms und liegt als einziger Ort nicht direkt an der Ostsee.

Kloster
54° 35,2′N
13° 06,9′E
Etwa 1km von Grieben entfernt erreicht man über eine kleine Anhöhe hinweg den Ort Kloster.

Vitte
54° 34,2′N
13° 06,7′E
Von Kloster in Richtung Süden liegt der Ort Vitte – 1513 erstmals urkundlich erwähnt. Die Insel wird von Vitte aus verwaltet – Gemeindeverwaltung, Polizeistation, Seglerhafen, Zeltkino und das Theater „Seebühne“ befinden sich hier.
Die Bibliothek befindet sich im „Henni-Lehmann-Haus“ im Wiesenweg 2.
Vitte ist sozusagen die „Hauptstadt“ der Insel.

Neuendorf
54° 31,5′N
13° 05,7′E
Das südlichste Dorf Neuendorf hat noch viel von dem ursprünglichen Charakter eines Fischerdorfes bewahrt. Die weißen Häuser in klaren Linien auf grünen Wiesen und weitgehend ohne Zäune und Begrenzungen, sind ein wunderbarer Anblick.

Ostseeseitig säumt ein 13km langer Sandstrand die Insel, lohnend für Strandleben und Spaziergänge bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Fast immer weht ein frischer, jodhaltiger Wind von der See und nach Weststürmen warten Bernstein, Hühnergötter und – an bestimmten Stellen – versteinerte Fossilien darauf, gefunden zu werden.

Seit 1990 ist die Insel Bestandteil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft.

Der „Gellen“, der „Bessin“ und die vorgelagerte „Fährinsel“ sind geschützte Vogelbrutstätten. Allen Natur- und Wanderfreunden wird im Nationalparkhaus Hiddensee die Einmaligkeit der Natur nähergebracht. Hier werden gezielte Führungen und Wanderungen organisiert.

ÜbersichtskarteAnfrage